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Aktuelle Meldungen aus der VG Marktleugast

Aus der Marktgemeinderatssitzung des Marktes Marktleugast vom 23. Oktober 2023

| Markt Marktleugast

Bürger- und Pilgerzentrum Marienweiher

Bürgermeister Franz Uome informierte den Gemeinderat über den derzeitigen Stand zum Umbau und Sanierung des Bürger- und Pilgerzentrums in Marienweiher. Demnach hätte Architekt Tino Heß letztmals im April über den Baustand das Gremium informiert. Aufgrund der Kostenentwicklung hätte dann am 18. Juni ein gemeinsames Gespräch mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), der Oberfrankenstiftung, dem Amt für Denkmalschutz, dem Landratsamt und dem Architekten stattgefunden. Das Ergebnis war, dass die Gesamtfördersumme von etwas mehr als vier Millionen Euro nicht weiter erhöht werden kann. Sollten sich weitere Kostensteigerungen ergeben, gingen diese voll zu Lasten der Marktgemeinde. Es könnten aber auch Einsparungen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Das Architekturbüro Juli in Kulmbach hatte zugesagt, bis Ende September neue Planungen vorzulegen, um Einsparungen zu generieren. Bei einem gemeinsamen Gespräch mit den Fraktionen Ende August hatte Heß den Planungstand erläutert und versichert, dass der gesteckte Kostenrahmen eingehalten wird. Die Planungen würden sich aber bis Oktober hinziehen.

Auch beim Besuch von Staatsministerin Michaela Kanniber im gleichen Monat hatte diese die Hoffnung auf weitere Förderung des Projekts getrübt, „es gibt keine höhere Unterstützung für Marienweiher 16“.

In der Zwischenzeit hätten mehrere Termine mit den Fachplanern Elektro, Heizung, Sanitär und Rohbauunternehmen stattgefunden, mit dem Ziel Einsparmöglichkeiten zu sondieren. Bei einem weiteren Gespräch Ende September mit dem Architekten kam dabei heraus, dass etwa eine halbe Million Euro Einsparpotenzial generiert werden konnte. Weitere Überlegungen zu Einsparmöglichkeiten seien mit Heß diskutiert worden. Dieser hätte zugesagt, dass er auf dieser Grundlage eine neue Planung und eine neue Kostenberechnung erarbeiten wird. Diese soll dann dem Gemeinderat zu weiteren Entscheidungen vorgestellt werden. Aufgrund dieser neuen Planung verzögere sich der Vorstellungstermin jedoch, dies soll in der Novembersitzung nachgeholt werden.

Anfang November sollten aber die Planungen soweit fortgeschritten sein, dass damit begonnen werden kann, die Bodenplatte in den Neubau einzubauen, erläuterte Uome. Auch beim Innenausbau am Bestandsgebäude könnte dann weitergearbeitet werden.

Hans Pezold (WGM) wollte wissen, was mit der Raumteilerwand passiert, die eigentlich nicht gebraucht wird. Diese sei schon abbestellt, antwortete der Bürgermeister. Weiter wollte Pezold wissen, wie das weitere Prozedere sei, ob man in der Novembersitzung sofort Entscheidungen treffen müsste oder ob Zeit für Beratungen bleibt. Uome sagte dazu, dass man in der Januarsitzung 2024 darüber beraten und abstimmen könne.

 

Radwegekonzept

Der Markt Marktleugast und der Markt Stammbach haben sich im vergangenen Jahr gemeinsam für das Infrastrukturprojekt „Radoffensive Klimaland Bayern“ beworben. Ziel sei es gewesen, einen interkommunalen Radweg „Stammbach-Marktleugast – Abschnitt Querung Koser“ zu bauen, erinnerte Bürgermeister Franz Uome. Der Streckenverlauf des Radweges sei durch bestehende Wege geformt und wäre eine kostengünstige Lösung gewesen, weil kein Grundstückskauf notwendig sei. Der Weg hätte außerdem mehrere Fern- und Nahradwege der Region verbunden, „leider wurde der Antrag im vergangenen Jahr abgelehnt“.

Nun hätte man beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) nachgefragt, ob mit einem gemeinsamen Antrag mit Stammbach eine Förderung über das Regionalbudget erfolgen könnte. Damit könnte dann zumindest die Brücke finanziert werden, damit ein sicherer Übergang über die Koser gewährleistet sei. Eine Antwort der ILE-Managerin stünde aber noch aus.

Hanz Pezold (WGM) wollte wissen, ob für das Regionalbudget weitere Anträge eingegangen seien. Dies verneinte Uome, erklärte aber, dass über die Offene Jugendarbeit noch ein Bücherschrank beantragt worden sei. Für das Regionalbudget sind insgesamt 100.000 Euro ausgelobt, „ich hoffe, dass unser Antrag durchgeht“. Weiter wollte Pezold wissen, ob das frühere Bundes-Fahrradprogramm, das jetzt ebenfalls beim ALE angesiedelt ist, im kommenden Jahr wieder aufgelegt wird. Geschäftsführer Michael Laaber erklärte, dass dies noch nicht entschieden sei. Der Gemeinderat beschließt, dass sich im Falle einer Förderung Marktleugast gemeinsamen mit Stammbach für das Infrastrukturprojekt im Regionalbudget bewirbt.

 

Besuch in Pilisszentiván

Vom 19. bis 22. Oktober weilte eine Abordnung der Marktgemeinde Marktleugast in der ungarischen Partnergemeinde Pilisszentiván, um gemeinsam mit deren Bürger dem „Oktoberaufstand“ zu gedenken. Marktgemeinderätin Margaretha Schoberth unterrichtete den Gemeinderat über den Besuch.

Für Schoberth, sie war das erste Mal in Pilisszentiván, war es ein wichtiger Anlass, gemeinsam mit den ungarischen Freunden den Nationalfeiertag zu feiern. Sie erinnerte an den Oktoberaufstand am 23. Oktober 1956. Bei einer Demonstration der Universitäten in Budapest für Freiheit und Demokratie, die zum Rundfunkgebäude führen sollte, wo man über die Lage im Land berichten wollte, sei auf die Protestierenden geschossen worden. Binnen weniger Tage sei die Einheitspartei durch eine Regierung unter der Leitung von Imre Nagy abgelöst worden. Ungarn trat aus dem Warschauer Pakt aus, erklärte seine Neutralität und rief die Sowjetarmee zum Verlassen des Landes auf. Der Einmarsch endete mit der Invasion der verstärkten übermächtigen Sowjetarmee, die nach den turbulenten Tagen am 4. November eine neue Regierung installierte. Nagy wurde mit weiteren 2.700 Aufständischen hingerichtet.

Die Feier sei sehr gut vorbereitet und sehr bewegend gewesen, am Abend seien gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Pilisszentiván und ihren Gemeinderäten Kränze vor dem Rathaus niedergelegt worden und anschließend hätte ein Symphonieorchester aus Budapest ein Konzert gegeben.

Am folgenden Tag habe man eine Kindertagesstätte mit vielen Gruppen besucht, bereits dort lernen alle Kinder Deutsch. Auch gibt es dort ein internationales Gymnasium, hier wird in acht von zwölf Fächern auf Deutsch unterrichtet und geprüft. Weiter wurde eine deutsche Firma besucht, die sich in der ungarischen Partnergemeinde niedergelassen hat und dort Sitzheizungen, Lenkradheizungen für Autos und Massagesitze für Nobelkarossen produziert.

Bei einem freundschaftlichen Beisammensein mit den Gemeinderäten habe man gute und nachdenkliche Gespräche geführt, „Ich habe Freunde gewonnen.“ Margaretha Schoberth rät allen Gemeinderäten, einmal einen solchen Besuch wahr zu nehmen.

 

Keine Einwände gegen Bebauungsplan

Der Markt Stammbach hat seine Nachbargemeinde Marktleugast im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange informiert, dass er einen neuen Bebauungsplan „Sonnenleite“ aufstellen wird. Weil keine Interessen Marktleugasts berührt werden, werden keine Einwendungen erhoben.

 

Firma baut

In Mannsflur möchte die Firma Novis GmbH aus Konradsreuth einen Kohlesäuredruckbehälter errichten und eine bestehende Halle in der Guttenbergstraße für die Produktion von Trockeneispellets umnutzen. Die Trockeneispellets werden zum Reinigen von Fahrzeugen durch Abstrahlen mit Trockeneis benötigt. Das erforderliche Einvernehmen der Gemeinde sei bereits erteilt worden, informierte Bürgermeister Uome.

 

Stabilisierungshilfe

Bürgermeister Franz Uome wartete mit einer freudigen Nachricht auf. Marktleugast erhält zum achten Mal in Folge eine Stabilisierungshilfe, diesmal in Höhe von 150.000 Euro. Neben dem Landkreis Kulmbach würde nur noch eine Gemeinde aus dem Landkreis in den Genuss einer Bedarfszuweisung kommen.

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