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Aktuelle Meldungen aus der VG Marktleugast

Aus der Marktgemeinderatssitzung vom 19. September 2022

Erstellt von Helmut Engel | | Markt Marktleugast

Radwegekonzept

Immer wieder waren die fehlenden Radwege und das Abgeschnittensein des Oberlands ans Unterland sowie in Richtung Landkreis Hof ein Thema im Marktgemeinderat Marktleugast. Zwei Jahre hat ein Arbeitskreis auf Landkreisebene in Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen (SVK) ein Radwegekonzept für den Landkreis Kulmbach ausgearbeitet, das nun durch den Kreisbaumeister Andreas Schülein dem Gremium vorgestellt wurde. Schülein erklärte, dass das Radverkehrskonzept eine am Bestand orientierte Netzplanung mit dem Schwerpunkt Alltagsradverkehr für den gesamten Landkreis Kulmbach sei, zunächst unabhängig von der Straßenbaulast. Alltagsradverkehr bedeutet, dass das Konzept nicht auf Tourismus und Mountainbike ausgerichtet ist. Die Umsetzung sei aber nicht einfach, weil neben dem Landkreis mehrere Straßenbaulastträger beteiligt seien, wie das Staatliche Bauamt und die Kommunen des Landkreises. Sehr gelobt wurde die Mitarbeit der Marktgemeinde Marktleugast, „von hier kamen die meisten Vorschläge“.

Die erste Sitzung des Wirtschaftsausschusses sei am 1. Juli 2020 gewesen, er beauftragte mit der Ausarbeitung das Büro SVK. Im September hat sich zum ersten Mal die Arbeitsgruppe getroffen. Im Frühjahr 2021 hätte dann die Beteiligungsrunde mit den Kommunen, Verbänden, Institutionen und Nachbarn stattgefunden. Nach zwei Bürgermeisterbesprechungen in diesem Jahr sei in der Juli-Sitzung des Kreistags der Beschluss zur Umsetzung des Radverkehrskonzepts gefasst worden. Entwickelt worden sei ein idealtypisches Netz mittels Quell- und Zielpunkten. Nach einer Befahrung, einer Bestanderhebung und Auswertung sei der Netzplan erstellt worden. Weitere Bestandteile seien die Untersuchung einer Radwegeverbindung zwischen den Uni-Standorten Bayreuth und Kulmbach, die Beschilderung der Radwegeverbindungen und die Möglichkeit für Fahrradabstellanlagen gewesen. Die Bestandsaufnahme hat ein Gesamtnetz von 997 km ergeben, davon entfallen auf das Alltagsnetz 722 km und auf das Freizeitnetz 275 km. Das Alltagsnetz teilt sich auf in das Radhauptwegenetz mit 271 km, in die Verbindung Kulmbach nach Bayreuth mit 40 km und in das Radnebennetz mit 410 km. Von den 997 km sind 220 Kfz-frei und Wirtschaftswege, 86 km sind für Mischverkehr bis 30 km/h, 579 km für Mischverkehr über 30 km/h, sowie 81 km für Geh- und Radwege im Ein- und Zweirichtungsverkehr. Die Radwege sollen dann Teil des bayernweiten, durchgängig befahrbaren und beschilderten Radwegenetzes für den Alltagsverkehr werden. Dabei sollen möglichst direkte und Umweg freie Verbindungen zwischen den Hauptorten aller Städte und Gemeinden über das bestehende Straßen- und Wegenetz verbunden und einheitlich beschildert werden. Die Kommunen können die Netze weiter verdichten. Schülein erklärt, dass es sich bei dem Radverkehrskonzept um eine am Bestand orientierte Netzplanung für den gesamten Landkreis Kulmbach handelt. Eine bauliche Umsetzung könne aber nur durch die jeweiligen Straßenbaulastträger erfolgen. Dies bedeutet, dass der Landkreis nur bauliche Maßnahmen entlang der Straßen in seiner Baulast, also den Kreisstraßen, umsetzten kann. Das Thema Radverkehr und der daraus abgeleitete Bau von Radwegen sei ein Thema, das auf allen politischen Ebenen in den Fokus gerät oder schon geraten sei. Deshalb seien bereits zahlreiche Fördertöpfe aufgelegt worden „und werden in der Zukunft sicher weiter verstärkt aufgelegt werden“. Der Landkreis pflegt zukünftig die im Rahmen des Konzeptes ermittelten Pläne, Datenbanken und kümmert sich um die Beschilderungen. Planungen und Baumaßnahmen werden auf drei Ebenen getätigt, abhängig von der Straßenbaulast: Ebene 1 sind Bundes- und Staatsstraßen in Abstimmung mit dem staatlichen Bauamt, Ebene 2 sind Kreisstraßen mit der Verdichtung des Netzes durch den Bau von Radwegen. Hierfür seien bereits Mittel in den Haushalt und in die Finanzplanung eingestellt worden. Für dieses Jahr 300.000 Euro, für die folgenden drei Jahre jeweils eine Million Euro. Die erste Maßnahme ist eine Machbarkeitsstudie für einen Radweg von Untersteinach über Guttenberg nach Marktleugast. Die Ebene 3 ist die Beratung und Unterstützung der Gemeinden. Schülein schränkte aber allzu hoffnungsvolle Perspektiven ein, „das ist eine Aufgabe von mindestens 20 Jahren“. Ganz konkrete Routen hat Marktleugast schon herausgearbeitet mit der Anbindung an den Landkreis Hof. Eine Route soll über Hohenberg nach Helmbrechts führen, die andere über Stammbach nach Münchberg. Der Radweg durch Marktleugast sollte nicht über die Helmbrechtser Straße und die Marktstraße geführt werden, sondern über die Park- und Pfarrer-Schott-Straße, weil diese verkehrsberuhigter seien. Ein Radweg zur Großrehmühle sollte nicht vom Kreisel abgezweigt werden, sondern von der Abzweigung nach Vorderrehberg. Der Radweg von Tannenwirtshaus nach Guttenberg ist über die Straße nach Buch geplant. Auch von Tannenwirtshaus in Richtung Spiegelteich und weiter nach Kupferberg ist eine Verbindung geplant. Vom Spiegelteich aus sei auch eine Verbindung nach Mannsflur möglich. Höchste Priorität hat für den Marktleugaster Arbeitskreis ein Radweg zwischen Traindorf und Neuensorg. Aktuell würde von den Radfahrern die Straße benutzt, wo im Waldstück ganz schlecht Sicht herrscht. Bei einem Radweg von Marienweiher nach Steinbach sollte dieser nicht entlang der Serpentine gehen, vielmehr sollte ein Feldweg auf der anderen Seite ausgebaut werden. Nach der Serpentine könnte entlang der Straße nach Steinbach ein Radweg angelegt werden. Cornelia Buß (HBG) fragte nach, wann mit der Fertigstellung der Verbindung zum Unterland gerechnet werden könne. Schülein erklärte dazu, dass die Machbarkeitsstudie abklären soll, ob das Vorhaben umsetzbar ist. Wenn es machbar sei, dann müssten Grundstücksverhandlungen geführt werden. Deshalb sei hier die Nennung eines konkreten Datums nicht möglich. Hans Pezold (WGM) sieht es sehr positiv, dass mit der ersten Maßnahme im Landkreis ein Anschluss ans Unterland geschaffen werden soll, man fühle sich bisher sowieso abgehängt.

 

Neues Baugebiet

Ungebrochen ist der Bauboom in Marktleugast, und weil die Marktgemeinde Bauwilligen fast keine Bauplätze mehr anbieten kann, hatte der Gemeinderat beschlossen, die Prof.-Rucker-Straße zu verlängern und hier ein Baugebiet einzurichten. Mit der Ausarbeitung eines Bebauungsplans hatte man das Planungsbüro IVS in Kronach beauftragt. Zur ersten Sitzung nach der Sommerpause war nun Norbert Köhler vom Büro IVS anwesend und hat dem Gremium den ersten Planungsentwurf vorgestellt. Demnach sollen dort 15 Bauplätze mit einer Größe von etwa 750 bis tausend Quadratmetern entstehen. Die Straße, die durch das Neubaugebiet führt, soll eine Breite von sechs Metern haben, damit auch Müllabfuhr und Schneepflug durchfahren können. Am Ende der Straße ist ein Wendehammer. Die Entwässerung erfolgt über einen Mischwasserkanal. Für jedes Grundstück ist eine Zisterne mit mindestens zwei Kubikmetern Fassungsvermögen vorgeschrieben und für je 300 Quadratmetern Grundstücksfläche muss mindestens ein Laubbaum gepflanzt werden. Als Dächer sollen Sattel-, Pult- und Walmdächer zugelassen sein. Pro Wohngebäude oder pro Wohnung, bei zweigeschossigen Häusern, sind zwei Garagen oder Stellplätze notwendig. Sollen Einfriedungen vorgenommen werden, dürfen diese höchstens 1,25 Meter hoch sein. Reiner Meisel (FW) wollte wissen, ob Gehsteige vorgesehen sind. Dies verneinte Köhler, Fußgänger und Fahrzeuge seien gleichberechtigt. Marco Buß (FW) hätte gerne auch Flachdächer zugelassen, weil die immer mehr in Mode kommen. Cornelia Buß (HBG) schließt sich der Meinung von Marco Buß an und schlägt vor, dass man die Vorgaben ganz rauslassen sollte, „sonst kommen wieder ständig Anträge auf Befreiung von den Vorgaben im Bebauungsplan“. Dies sieht der Planer nicht so, „dann hat man als Kommune keine Leitungsplanung mehr“. Auch über die Größe der Zisternen wurde diskutiert, hier soll nochmals nachgerechnet werden, ob zwei Kubikmeter reichen. Bürgermeister Franz Uome (CSU) macht darauf aufmerksam, dass das Baugebiet einen Namen braucht. Er schlägt „Am Schützenhaus“ vor. Marc Hartenberger (CSU) findet „Fichtelgebirgsblick“ oder „Schneebergblick“ schöner. Uome schlägt vor, dass sich die Räte bis zur nächsten Sitzung darüber Gedanken machen, um dann abzustimmen.

 

Anhörung öffentlicher Belange

Gleich mit sechs Anhörungen öffentlicher Belange, fünf betreffen Bauvorhaben in der Stadt Helmbrechts und eines in Münchberg, musste sich der Marktleugaster Marktgemeinderat befassen. Bei Helmbrechts geht es um die Einbeziehungssatzung „Ort – Pressecker Straße“, um die Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans für das Sondergebiet „PV-Anlage Ottengrün/ Hildbrandsgrün“, um die Aufstellung eines Bebauungsplans „Burkersreuth – Mitte“, um die Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans für das allgemeine Wohngebiet „Weinberg III“ sowie um die Aufstellung der Einbeziehungssatzung „Enchenreuth – Frankenwaldstraße“. Bei Münchberg handelt es sich um die Bauleitplanung „Revitalisierung ehemaliges Sägewerk“.

Weil in keinem Fall die Belange des Marktes Marktleugast betroffen sind, wurde den Vorhaben zugestimmt.

 

Neuen Anzeigentafel für die Dreifachsporthalle

Bürgermeister Franz Uome unterrichtete den Marktgemeinderat, dass für die Dreifachsporthalle eine neue Anzeigentafel für 3.500 Euro bestellt wurde. Die alte Anzeigentafel sei ständig ausgefallen und es gäbe keine Ersatzteile mehr. „Wir können uns nicht blamieren, wenn bei Handballspielen die Anzeigentafel ständig ausfällt.“

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